Batteriespeicher in Deutschland: BESS-Projekte als Energiezukunft

Batteriespeichersysteme (BESS) entwickeln sich in Deutschland zunehmend zu einer zentralen Komponente der Energiewende. Als flexible Speicherlösung für erneuerbare Energien helfen sie dabei, die schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen auszugleichen und das Stromnetz zu stabilisieren.

Aktueller Stand des BESS-Marktes in Deutschland

Die installierte Kapazität von Batteriespeichersystemen in Deutschland wächst kontinuierlich. Ende 2023 betrug die Gesamtkapazität bereits 12,4 GWh, wie Daten von PwC Deutschland zeigen. Besonders interessant ist die dynamische Entwicklung bei größeren Systemen: Die kumulierte installierte Kapazität von BESS-Systemen ab 5 MW stieg von 133 MW im Jahr 2016 auf 1.266 MW im Jahr 2024.

Nach Prognosen wird die BESS-Kapazität in Deutschland bis 2030 voraussichtlich auf 15 GW anwachsen. Langfristig soll bis 2040 eine Gesamtkapazität von 94 GWh erreicht werden. Diese Zahlen unterstreichen die zentrale Rolle, die Batteriespeichersysteme in der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands spielen werden.

BESS-Projekt Beschreibung
Stand-alone-Systeme Eigenständige Speicher zur Netzstabilisierung und Vermarktung von Energie
Co-Location-Systeme Speicher am selben Standort wie PV-/Windanlagen mit gemeinsamer Infrastruktur
Hybrid-Systeme Technisch integrierte Kombination von Erzeugung und Speicherung als optimiertes Gesamtsystem

Technische Komponenten von Großbatteriespeichern

Ein modernes BESS-Projekt besteht aus mehreren Kernkomponenten:

  • Batteriezellen: Meist Lithium-Ionen-Technologie, in großer Zahl parallel und seriell verschaltet
  • Batteriemanagement-System (BMS): Überwacht und steuert die Lade- und Entladevorgänge
  • Wechselrichter: Wandeln Gleichstrom in Wechselstrom und umgekehrt
  • Kühlung/Klimatisierung: Hält die Batterien im optimalen Temperaturbereich
  • Kommunikation & Power Management: Ermöglicht Fernüberwachung und -steuerung
  • Transformator: Passt die Spannung an das Versorgungsnetz an

 

Von außen sind meist nur Container und eine Trafostation sichtbar, was den geringen visuellen Einfluss auf die Umgebung zeigt.

Wirtschaftlichkeit und Einnahmequellen

Die Rentabilität von BESS-Projekten in Deutschland basiert auf verschiedenen Ertragsquellen. Laut PwC-Analyse kann ein erfolgreiches BESS-Projekt durch „Revenue Stacking“ – die Kombination verschiedener Einnahmequellen – wirtschaftlich betrieben werden:

  • Regelenergiemarkt: Teilnahme an Primärregelleistung (PRL), Sekundärregelleistung (SRL) und Minutenreserveleistung (MRL)
  • Großhandelsstrommarkt: Arbitrage-Geschäfte auf Day-Ahead- und Intraday-Märkten
  • Systemdienstleistungen: Bereitstellung von Spannungsregelung und anderen Netzdienstleistungen

 

Die Wirtschaftlichkeit wird zusätzlich durch regulatorische Rahmenbedingungen verbessert. Seit 2023 sind Großbatteriespeicher in Deutschland weitgehend von Netzentgelten befreit, und diese Befreiung wurde bis 2029 verlängert. Zudem werden bidirektionale Stromspeicher von Umlagen befreit, wenn der gespeicherte Strom wieder ins Netz eingespeist wird.

Mehr zum Thema Batteriespeicher Rendite finden Sie in diesem Beitrag.

Wirtschaftliche Aspekte

Aus wirtschaftlicher Sicht können Batteriespeicher in verschiedenen Regelenergiemärkten attraktive Einnahmen erzielen. Der German Energy Storage Revenue Index zeigt folgende Potenziale (Stand 2025):

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Marktsituation und Preisvolatilität

Die Preisvolatilität auf dem deutschen Strommarkt hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. 2024 wurden bereits über 400 Stunden mit negativen Preisen in der Day-Ahead-Auktion verzeichnet. Diese Entwicklung wird durch den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien verstärkt und bietet BESS-Projekten attraktive Arbitrage-Möglichkeiten.

Konkret zeigen Marktdaten von PwC, dass die Einnahmen für BESS-Projekte nach einem schwachen Start Anfang 2024 (unter 100 €/kW/Jahr) bis zum dritten Quartal 2024 auf über 150 €/kW/Jahr gestiegen sind. Diese positive Entwicklung wurde durch starke Schwankungen im Intraday-Markt und bei den Echtzeit-aFRR-Energiepreisen angetrieben.

 

Regulatorische Entwicklungen und Zukunftsaussichten

Die regulatorischen Rahmenbedingungen für BESS-Projekte in Deutschland entwickeln sich kontinuierlich weiter. Wesentliche Eckpunkte sind:

  • Im Dezember 2023 veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) seine Stromspeicherstrategie, die die entscheidende Rolle von Großbatteriespeichern für eine klimaneutrale Stromversorgung bis 2035 hervorhebt.
  • Ab 2026 wird eine neue Beschaffung der Blindleistung eingeführt, die zusätzliche Einnahmequellen für BESS-Betreiber schaffen könnte.
  • Ab 2028 ist die Einführung eines Kapazitätsmarktes geplant, der langfristige Einnahmesicherheit für BESS-Projekte bieten soll.

 

Der geplante Kapazitätsmarkt könnte durch langfristige Verträge und Kapazitätszahlungen zusätzliche Einnahmequellen bieten. Da Deutschland bisher keinen formellen Kapazitätsmarkt hat, wird dieser Schritt als wichtig für die Investitionssicherheit angesehen. Es wird ein kombinierter Kapazitätsmarkt diskutiert, der Elemente sowohl zentraler als auch dezentraler Märkte verbindet.

Führende BESS-Projektentwickler in Deutschland: Ein Überblick

Der deutsche Markt für Batteriespeichersysteme erlebt nicht nur einen deutlichen Kapazitätszuwachs, sondern auch eine zunehmende Professionalisierung der Projektentwicklung. Während sich die typischen Projektgrößen in den letzten zwei Jahren von 20 MW auf 200 MW erhöht haben, hat sich parallel dazu ein Ökosystem spezialisierter Entwickler etabliert. Diese Unternehmen bringen das notwendige Know-how ein – von der Flächenakquise über die Genehmigungsplanung bis zur technischen Konzeption und Netzintegration.

Unternehmen Standort Hauptaktivitäten Besonderheiten
greentech.energy Deutschland Entwicklung von BESS (autonom, hybrid, PV-kombiniert) Mitglied im BVES, benötigt Flächen ab 0,5 ha
FAVEOS Deutschland Komplette Wertschöpfungskette für BESS-Projekte 25+ Jahre Erfahrung, hohe lokale Akzeptanz
TotalEnergies (VSB & Kyon) Deutschland 18 GW Pipeline in Wind, Solar, BESS Starkes Engagement durch Übernahmen 2024
NGEN Slowenien / Deutschland 50 MW/100 MWh Projekt mit Uniper in NRW Aktiv in mehreren EU-Ländern, 2025 Betriebsstart

 

Zu den führenden BESS-Projektentwicklern in Deutschland zählen greentech.energy mit ihrem Fokus auf autonome, hybride und mit PV-Parks kombinierte Systeme sowie FAVEOS, die auf über 25 Jahre Erfahrung in erneuerbaren Energien zurückblicken können. Auch internationale Energiekonzerne investieren verstärkt in diesen Markt: TotalEnergies hat durch die Übernahme der VSB Group und Kyon Energy seine Position erheblich gestärkt.

Mit Unternehmen wie NGEN, die in Partnerschaft mit Uniper an einem 50 MW/100 MWh BESS-Projekt in Nordrhein-Westfalen arbeiten, erweitert sich der Kreis der Projektentwickler zudem um Akteure aus dem europäischen Ausland. Diese Entwicklung unterstreicht das Potenzial des deutschen BESS-Marktes, der durch kürzere Entwicklungszeiten und niedrigere Vorlaufkosten im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieprojekten punktet.

Vorteile für Flächeneigentümer & Kommunen

BESS-Projekte bieten attraktive Chancen für verschiedene Interessengruppen:

Zielgruppe Vorteile
Flächeneigentümer Langfristige Pachteinnahmen über 15+ Jahre
Geringe Flächenanforderungen, hohe Erträge
Projektabwicklung durch den Entwickler (Genehmigung bis Betrieb)
Kommunen Beitrag zum lokalen Klimaschutzkonzept
Stärkung der lokalen Wirtschaft
Einnahmen durch Pacht, Verkauf oder Gewerbesteuer
Verbesserung der Netzstabilität vor Ort

BESS Projekte als Schlüsseltechnologie der Energiewende

Batteriespeichersysteme sind für das Gelingen der Energiewende in Deutschland unverzichtbar. Sie bieten die nötige Flexibilität, um erneuerbare Energien effizient ins Stromnetz zu integrieren, und tragen zur Netzstabilität bei. Mit verbesserten regulatorischen Rahmenbedingungen und positiven Marktentwicklungen können BESS-Projekte nicht nur zur Stabilität des Stromnetzes beitragen, sondern sich auch als eigenständige Geschäftsmodelle etablieren.

Die zunehmende Wirtschaftlichkeit, gepaart mit der strategischen Bedeutung für die Energiewende, macht BESS-Projekte zu einer vielversprechenden Investitionsmöglichkeit in Deutschland. Mit der geplanten Einführung des Kapazitätsmarktes ab 2028 und weiteren unterstützenden regulatorischen Maßnahmen dürfte die Attraktivität von BESS-Projekten in den kommenden Jahren weiter steigen.

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Die wichtigsten Einnahmequellen sind der Regelenergiemarkt (PRL, SRL, MRL), Arbitrage-Geschäfte am Strommarkt und Systemdienstleistungen. Ab 2028 wird außerdem der geplante Kapazitätsmarkt eine zusätzliche langfristige Einnahmequelle bieten.

Wirtschaftlich betriebene BESS-Projekte beginnen typischerweise ab einer Leistung von 5 MW, wobei größere Systeme von Skaleneffekten profitieren. Für Front-of-the-Meter-Projekte haben sich Größen zwischen 10 MW und 200 MW etabliert, während kleinere Systeme meist im Behind-the-Meter-Bereich eingesetzt werden.

Die Entwicklungszeit für ein BESS-Projekt beträgt in Deutschland typischerweise 12-24 Monate. Im Vergleich zu Wind- oder großen PV-Projekten sind die Entwicklungszeiten kürzer und die Kosten bis zur Baureife niedriger.

Ab 2026 wird eine neue Beschaffung der Blindleistung eingeführt, und ab 2028 ist die Implementierung eines Kapazitätsmarktes geplant. Zudem wurde die Befreiung von Netzentgelten für Großbatteriespeicher bis 2029 verlängert, was die Betriebskosten langfristig reduziert.

Entscheidende Standortfaktoren sind die Nähe zu Umspannwerken, gute Netzanschlussmöglichkeiten und geringe Flächenkonkurrenz. Bei Co-Location mit erneuerbaren Energieanlagen ist zudem die Möglichkeit zur gemeinsamen Infrastrukturnutzung ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.

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